Durchlässiger Darm
Durchlässiger Darm
Die normalerweise dichten zellulären Tight Junctions (Wandübergänge) verhindern, dass unverdaute Speisereste und krankheitserregende Mikroben in den Blutkreislauf gelangen, während Nährstoffe im selben Blutkreislauf gelangen. Die Öffnung dieser interzellulären Tight Junctions (erhöhte Darmpermabilität) kann den Durchgang von Nahrungsfragmenten, Mikroben, mikrobiellen Produkten und Fremdantigenen ermöglichen an dem Darmepithel vorbei zu kommen und in den Blutstrom sowie in den restlichen Körper zu gelangen. Dies kann zu einer Aktivierung des Immunsystems oder einer Immunreaktion (Immunrespons) und zu Sekretion von Entzündungsmediatoren führen.
Das Öffnen von interzellulären Tight Junctions (erhöhte Darmpermabilität) ermöglicht den unkontrollierten Durchgang von Substanzen wie Nahrungsfragmenten in den Blutkreislauf mit nachfolgender möglicher Entwicklung von Immun- und / oder Entzündungsreaktionen.
Die Folgen
Der Durchbruch der Darmbarriere und der Übergang hinein zum allgemeinen Blutkreislauf dieser Substanzen sind der gemeinsame Ausgangspunkt für mehrere Pathologien. Vor allem Darmstörungen, das heißt Durchfall oder lockere Stühle, Völlegefühl und Bauchschmerzen. Die Passage dieser exogenen Moleküle im Blut und in der Lymphe führt dann zu einer Blutvergiftung, dann zu einer Überlastung der Leber (anhaltende allgemeine Müdigkeit), zu einem chronischen Entzündungsprozess, einer Immunreaktion, die das Immunsystem der Person überlasten kann und zu ernste Störungen des Immunsystems führen. Eine Folge davon kann eine Überempfindlichkeit gegen Speiserückstände sein, Speisereste die über durch die Öffnungen in das Blut gelangen und dem das Immunsystem reagiert (Immunrespons). Die Schleimhaut der Darmschleimhaut ist für das Immunsystem extrem wichtig - und macht bis zu 80% des Immunsystems aus.
Immunerkrankungen sind ein Faktor bei vielen Krankheiten, wie Morbus Crohn, Zöliakie, Sjögren-Syndrom, Colitis Ulcerosa, Typ-1-Diabetes, Typ2-Diabetes, Sklerose-Plaque, rheumatoider Arthritis, Spondyloarthropathien, entzündlichen Darmerkrankungen, Reizdarm, Schizophrenie, Pilzinfektionen, bestimmte Arten von Krebs, Fettleibigkeit, Fettleber und allergische Erkrankungen in allen ihren Formen (Asthma, Ekzem, Rhinitis) oder Lebensmittelunverträglichkeiten (Unverträglichkeit gegenüber Gluten, Milch, Kasein usw.). In vielen Fällen entwickelt sich eine erhöhte Permabilität vor der Erkrankung, aber die Ursache-WirkungBeziehung zwischen einer erhöhten Darmpermabilität bei den meisten dieser Erkrankungen ist nicht klar. Bakterielle Pathogene (z. B. Cholera), Pilze (z.B. Candida mit Wurzeln durch die Darmwand), ausgewählte enterische Viren und Parasiten können die Struktur und Funktion des Tight Junctions ändern, und diese Auswirkungen können zur Entstehung von chronischer Darmstörungen beitragen. Stress und Infektionen scheinen auch Störungen der Darmpermabilität verursachen zu können. Eine Störung der Darm-Tight-Junctions, kann als Auslöser für viele verschiedene Krankheiten wirken.